Marianne Brandt

1.10.1893 als Marianne Liebe in Chemnitz geboren, gestorben 18. 6.1983 in Kirchberg in Sachsen gestorben.
In Chemnitz besuchte sie die höhere private Mädchenschule, ab 1911-1918 Studium der Malerei an der Großherzoglich Sächsischen Hochschule für Bildende Kunst in Weimar bei den Professoren Fritz Mackensen, Richard Engelmann und Robert Weise. Marianne Brandt wendet sich aber von der Malerei ab und vernichtet die meisten ihrer bis dahin entstandenen Gemälde und Zeichnungen.

Im Alter von 31 Jahren schreibt sich Marianne Brandt 1924 am Bauhaus in Weimar ein. László Moholy-Nagy, der ihr entwerferisches Talent erkennt und fördert, holt sie in die Metallwerkstatt. In den Jahren 1924-1929 entwirft Marianne Brandt zahlreiche Gebrauchsgegenstände und Lampen, die noch heute zu den Ikonen des Bauhaus-Designs zählen, wie etwa das Tee-Extrakt-Kännchen von 1924. Ab 1926 ist Marianne Brandt stellvertretende Leiterin der Metallwerkstatt. In der Zusammenarbeit mit Industriefirmen gelangen einige ihrer Lampen-Entwürfe zur seriellen Fertigung, vor allem für die Beleuchtungsfirma Körting & Mathiesen (Kandem) in Leipzig, aber auch Schwintzer & Gräff in Berlin. Nachdem Marianne Brandt 1929 das Bauhaus verlassen hat, ist sie für kurze Zeit Mitarbeiterin im Architekturbüro von Walter Gropius in Berlin. Sie entwirft Serien- und Anbaumöbeln für die Innenausstattung der Siedlungshäuser in Karlsruhe-Dammerstock. 1929-1932 leitet Marianne Brandt die Entwurfsabteilung für Kunstgewerbe der Metallwarenfabrik Ruppelwerke in Gotha. Ab 1932 malt sie wieder und lebt zurückgezogen in Chemnitz. 1949 erhält Marianne Brandt einen Lehrauftrag an der Hochschule der Bildenden Künste in Dresden, 1951-1954 lehrt sie in Ost-Berlin am Institut für angewandte Kunst. 1954 kehrt sie endgültig nach Chemnitz zurück.

Marianne Brandts Lebensprozess und Werk spiegeln das doppelte Trauma vom Verbot des Bauhauses durch die Nazis bis hin – in anderer Form – vom Druck des Formalismus-Verdikts und Stalinismus wider.

Brandts Entwürfe für Aschenbecher, Tee-, Kaffeeservicen, Lampen und anderen Objekten für die Wohnung und den Haushalt zählen unbestritten zu den Vorbildern des modernen Designs. Viele werden bis heute von verschiedenen Herstellern reproduziert. Ihr Tee-Extraktkännchen MT49 wurde im Dezember 2007 auf einer Auktion für $361 000 versteigert.

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